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Finanzen umdenken: Am Beispiel der Kindergrundsicherung
Kindergrundsicherung oder Finanzbildung? Beides zusammen!


Finanzbildung oder Kindergrundsicherung? | Kann nur die geplante Kindergrundsicherung UND Finanzbildung für mehr #Chancengleichheit und #Wohlstand sorgen?


Bereits im Jahre 2001 hatten forderten die Grünen eine Kindergrundsicherung. Im Zuge der neuen Sozialreform soll sie ab 2025 das bisherige Kindergeld erweitern (und zwar um einen Kindergarantiebetrag für jeden und einen variablen Kinderzusatzbetrag, abhängig vom Einkommen). Im Fokus stehen vor allem einkommensschwache Familien sowie Alleinerziehende. Eine gute Sache! Die FDP wettert derweil dagegen. Zu bürokratisch. Man solle auch mehr in Finanzbildung investieren. Auch richtig! Doch die Frage ist nicht, ob Finanzbildung oder Kindergrundsicherung? Sondern, warum nicht beides? Wieso ist finanzielle Bildung denn überhaupt so wichtig? Sie steht im Verdacht, für mehr wirtschaftliche Stabilität, weniger soziale Ungleichheiten und verantwortungsvolleres Verhalten zu sorgen. Unser finanzieller IQ – der Finanzquotient – ist maßgeblich daran beteiligt, ob wir finanziell gute oder eher schlechte Entscheidungen treffen. Je mehr gute Entscheidungen wir treffen, desto besser geht es uns Einzelnen, als auch der Gesellschaft. In diesem Video erkläre ich die große Bedeutung von guter Finanzbildung: Finanzbildung für Deutschland | MASTERPLAN FQ (youtube.com)

 

Leider mangelt es in benachteiligten Gesellschaftsschichten, wie beispielsweise in Familien mit geringem Einkommen oder bei Bürger:innen mit Migrationshintergrund, an finanzieller Bildung. Viele Schüler:innen werden nach dem Abschluss (finanziell) unvorbereitet auf die Herausforderungen des Lebens losgelassen. Was ist ein Budget? Wie kann ich mein Geld (nachhaltig) vermehren? Wie kann ich mein Einkommen steigern? Wie verhindere ich Überschuldung? Oder wie falle ich nicht auf betrügerische Maschen herein? Leider können auch viele erwachsene Menschen oft keine Antworten auf diese bedeutenden Fragen geben.

 

Finanzielle Bildung könnte daher als Unterrichtsfach in allen Schulen eingeführt werden. Auch Eltern oder Lehrer:innen würden davon profitieren und das Wissen dann an ihre Kinder oder an Jugendliche weitergeben. Das passiert nämlich, wenn wir nicht genug Finanzwissen haben:

 

  • Zunahme von wirtschaftlicher Ungleichheit in der Gesellschaft

  • mehr Armut, schlechtere Lebensumstände und soziale Ausgrenzung

  • negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit (Stress & Geldsorgen)

  • weniger Aufstiegschancen

  • mehr Abhängigkeit von teuren Krediten oder gar Überschuldung

  • finanzielle Krisen & Unruhen nehmen zu

  • Staat muss immer mehr Unterstützungsleistungen zahlen (und dafür die Steuern erhöhen – ein Teufelskreis!)

  • weniger nachhaltiges Wirtschaften (und weniger Investitionen in Umweltschutz und soziale Projekte)

 

Lass mich dir im nächsten Abschnitt noch ein paar Fakten zur derzeitigen Finanzbildung (und deren Auswirkungen) in Deutschland aufzeigen.

 

Finanzielle Ahnungslosigkeit ist für uns alle sehr gefährlich

 

Beim Finanzwissen haben wir noch großes Verbesserungspotenzial. Wir selbst schätzen uns übrigens so ein, dass nur rund 5 Prozent der Bürger:innen über ein umfassendes Finanzwissen verfügen (1), beziehungsweise 19 Prozent mangelhaftes bis ungenügendes Finanzwissen besitzen (2). Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsichten (BaFin) sieht es immerhin etwas positiver und stuft zumindest 21 Prozent der Deutschen in Finanzfragen als wirklich sattelfest ein (3).

 

Welche Auswirkungen das hat, sehen wir hier: Jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf (also mehr als 2,8 Millionen!) (4). Hinzukommen über 5,65 Millionen Menschen über 18 Jahre, die überschuldet sind (5). Im Alter sind zudem 28,1 Prozent armutsgefährdet – diese Bevölkerungsgruppe spürt den finanziellen Druck also auch sehr stark (6)!

 

Was genau sind die Gründe und wie können wir da rauskommen?

 

Die Gründe hierfür sind vielschichtig (haben aber direkt oder indirekt meist mit fehlender Finanzbildung zutun). Wobei längerfristiges Niedrigeinkommen und unwirtschaftliche Haushaltsführung in vielen Fällen dazu beitragen (7).

 

Wäre es daher nicht toll, wenn wir ein (Bildungs-)System hätten, welches die Ursachen von fehlender, finanzieller Bildung aufgreift und diese quasi beseitigt? Damit Finanzbildung effektiv in das Bildungssystem integriert werden kann, bedarf es meiner Ansicht nach der folgenden 10 Schritte (Übrigens: In meinem Video Finanzbildung für Deutschland | MASTERPLAN FQ - YouTube kann noch mehr über die konkrete Umsetzung und den Nutzen der unten genannten Schritte erfahren werden):

  1. Integration von finanzieller Bildung in den Lehrplan von Schulen (Unterrichtsstunden, Online-Lektionen oder Lernplattformen)

  2. Unternehmen, Vereine und Berufsschulen sollten Zugang zu den Schülern und zum Lehrplan erhalten (zum Beispiel der Geldlehrer e.V.)

  3. Ressourcen und Tools sollten bereitgestellt werden (zum Beispiel das Helferlein im Google-App-Store oder im Apple-Store)
  4. Partnerschaften und Synergien mit Finanzinstituten und Experten sollten aufgebaut werden (so wird der Zugang zu Finanzwissen erleichtert)

  5. Nicht nur trockene Theorie, sondern greifbare Praxis sammeln (mit Planspielen, Live-Situationen oder Ausflüge)
  6. „Früh übt sich, wer ein Meister werden will“ (bereits in jungen Jahren spielerisch mit finanzieller Bildung anfangen, virtuelles Geld verwalten, Budgets aufstellen und Einkäufe tätigen)

  7. Eltern einbeziehen (Eltern aus verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen sollten gleichermaßen informiert und unterstützt werden)
  8. Geldlehrer ausbilden (jeder kann Geldlehrer werden und daher sollten auch Lehrkräfte darin fortgebildet werden)

  9. Kontinuierliche Evaluation (alle Punkte sollten regelmäßig bewertet und gegebenenfalls angepasst oder verbessert werden)

  10. Masterplan FQ

 

*Beim Masterplan FQ handelt es sich um ein Konzept, welches ein Entwurf für die Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft darstellt. Wir sollten uns kollektiv dafür einsetzen: Daher mein Aufruf zur Förderung von finanzieller Bildung bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften.

 

Nur zusammen können wir wirklich bahnbrechende Veränderungen herbeiführen (denn nur im Team sind wir stark!). Doch es ist schaffbar, da bin ich mir sicher! Getreu dem Motto: „It’s simple, but not easy“, kann unsere Gesellschaft diese großartige Veränderung herbeiführen! Was es braucht, sind Unterstützer, Unternehmen und öffentliche Institutionen, die sich gemeinsam für mehr finanzielle Bildung einsetzen. Außerdem braucht es erfahrene Geldlehrer, die dafür brennen!

 

Falls dich das ganze Thema Finanzen interessiert und du etwas bewegen möchtest, dann kannst du mich gern kontaktieren! #Zusammen für mehr #Chancengleichheit​ und #finanzielleBildung!

Vielen Dank für deine Zeit und deine finanzielle Unterstützung:
https://www.gofundme.com/f/geldlehrer

 

Vielen Dank auch an:

 

  • Family & Friends

  • Geldlehrer e.V.

  • E09, Paten & Mandanten

  • Kolleschen :-)

  • Canva

  • Gofundme

  • Textei Ludwig

  • ChatGPT

 

 

 

Quellenangaben:

 

(1) https://www.gvweser-ems.de/DE/images/Infopool/FinanzbildungsstudieDeutschland.pdf, Stand: 25.03.2024, 8:33 Uhr

(2) Ebenda.

(3) https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Fachartikel/2023/fa_bj_2304_Finanzwissen.html, Stand: 25.03.2024, 8:30 Uhr

(4) https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/291_2020_BST_Facsheet_Kinderarmut_SGB-II_Daten__ID967.pdf, Stand: 26.03.2024, 8:39 Uhr

(5) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166338/umfrage/anzahl-der-schuldner-in-deutschland-seit-2004/#:~:text=Zum%20Stichtag%201.%20Oktober%202023,und%20weisen%20nachhaltige%20Zahlungsst%C3%B6rungen%20auf., Stand: 25.03.2024, 8:37 Uhr

(6) https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-946652#:~:text=Berlin%3A%20(hib%2FDES),sch%C3%A4tzungsweise%20auf%2027%2C4%20Prozent, Stand: 26.03.2024, 8:43 Uhr

(7) https://www.stern.de/wirtschaft/geld/schuldneratlas-2023--immer-mehr-junge-menschen-verschulden-sich-34200870.html, Stand: 25.03.2024, 8:41 Uhr

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